Auf dieser Seite dreht sich alles um’s Karpfenangeln. Es gibt unterschiedliche Karpfenarten, die hier kurz vorgestellt werden. Auch gehe ich auf die Karpfenköder ein. Um einen Karpfen landen zu können, muss der Standort sehr gut ausgesucht werden. Die Karpfenmontagen werden hier ebenfalls mit Bildern gezeigt. Trotz der Gräten kann der Karpfen sehr lecker zubereitet werden und wird auch deshalb von Karpfenanglern geschätzt.
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1. Fischart: Karpfen
Der Karpfen gehört zur Familie der Karpfenfische (Cypriniden / Cyprinidae) zu der bis zu 2500 Fischarten gehören. Ursprünglich stammt der Süßwasserfisch aus Asien. Der typische Speisekarpfen ist ca. 35 cm lang und wiegt etwa 1 Kilogramm. In der Angelei werden meist 36 bis 40 cm als Mindestmaß festgesetzt, wobei die Karpfen schon mehr als 35 kg schwer und über 1,2 m lang werden können. Als sogenannter kapitaler Fang gelten bereits Karpfen von 10 bis 15 kg. Erkennungsmerkmal vom Karpfen sind die 4 Barteln (2 kurz, 2 lang). Von der Körpferform her ist der Karpfen seitlich abgeflacht und eher hochrückig. Ansonsten hat der Fisch eine lange Rückenflosse, ein endständiges, unbezahntes und vorstülpbares Maul und eine etwas gegabelte Schwanzflosse. Mai bis Juli laicht der Karpfen bei uns in Europa. Dabei fühlt sich der Karpfen bei Temperaturen von 17°C bis 20°C am wohlsten und führt dann auch den Laichvorgang (Mai bis Juli) durch. In der Angelei lassen sich Satzkarpfen bereits bei einer Wassertemperatur von 8°C fangen. Es gibt verschiedene Karpfen-Arten, von denen hier einige aufgeführt sind:
- Spiegelkarpfen (viele große unregelmäßig verteilte Schuppen, hochrückig und rund)
- Schuppenkarpfen (vollständiges und regelmäßiges Schuppenkleid)
- Wildkarpfen (Urform des Karpfens, flacher und spindelförmiger Körper, unregelmäßige Schuppen, gehört zu gefährdeten Tierarten)
- Koikarpfen (aus Japan bekannte bunte Zuchtform, Zierfisch, verschiedene Färbungen, Farbmuster und Schuppenvarianten)
- Zeilkarpfen (nur eine Reihe von gleich großen Schuppen an der Seitenlinie)
- Lederkarpfen
Bei den Anglern ist der Karpfen besonders wegen seines schmeckenden Fleisches, der enormen Größe, die er annehmen kann, und wegen der Kraft beim Drill sehr beliebt.
2. Karpfenköder
Der Karpfen ernährt sich zunächst von Zooplankton bis er heranwächst. Anschließend stehen Schnecken, Insektenlarven und Würmer auf der Speisekarte. Nicht ohne Grund wird der Karpfen auch als „Wasserschwein“ bezeichnet, denn er ist im Prinzip ein Allesfresser. Für das Angeln auf Karpfen werden meist Boilies, Mais, Tigernüsse, Kichererbsen, Frolic/Hundekuchen, Mistwürmer, Tauwürmer, Mehlwurm, Made oder Schwimmbrot verwendet (früher auch Kartoffeln). Dabei sollte am gewählten Standort (Hotspot) vor dem Angeln mehrere Tage mit dem Karpfenköder angefüttert werden bis sich der Fisch an die Futterstelle gewöhnt. Um den Karpfen anzulocken und anzufüttern werden Partikelmischungen bestehend aus Karpfenköder und Partikeln (wie Pellets, Haferflocken, Hanf, Panier- und Maismehl) verwendet.
3. Karpfen Hotspots
Beim Karpfenangeln spielt die Auswahl der Angelstelle eine große Rolle. Zu finden ist der Karpfen in warmen und flachen Süßwasserregionen. In Teichen, Baggerseen und natürlichen Seen, sowie in Flüssen (Brackwasserregionen) mit langsamer Strömung kann der Karpfen geangelt werden. Da der Karpfen den Gewässergrund meist nach Futter absucht, lassen sich typische Standorte anhand von aufsteigenden Bläschen gut ausmachen. Auch sich bewegende Schilfhalme sind ein Indiz dafür, dass ein Karpfen den Grund durchwühlt. Weicher und bewachsener Grund wird vom Karpfen bevorzugt. Typische Standorte für die Karpfenangelei sind:
- Schilfstellen und Schilfkanten
- Seerosenfelder
- verkrautete Stellen
- Landzungen
- Bäume (versunken)
- über dem Wasser hängende Äste
- Inseln
- Landzungen
- Sandbänke
- Plateaus
- Muschelfelder
- Scharkanten
Tagsüber hält sich der Karpfen eher in tieferen Regionen auf. In der Dämmerung und Nachts sucht der Fisch dann auch häufig den Uferbereich nach Futter ab.
Bei der Auswahl der Angelstelle hilft es auch sich an die wind-zugewandte Seite eines Gewässers zu setzen. Futter wird angespült und die Fische halten sich deshalb hier auf.
4. Karpfenmontagen
Beim Karpfenangeln werden im Grunde zwei Karpfen-Angelmethoden unterschieden.
- Karpfenangeln auf Grund (Pose, Selbsthakmontage/Haarmontage, Feedermontage)
- Karpfenangeln an der Wasseroberfläche
Da Karpfen größtenteils den Grund durchwühlen, kommt das Grundangeln meistens zum Einsatz. Hier kann die Pose als Bissanzeiger genutzt werden. Dabei liegt der Köder dennoch am Grund. Nimmt der Karpfen den Köder auf, wird dies durch die Pose sichtbar gemacht. Bei der Selbsthakmontage hakt sich der Karpfen beim aufnehmen des Köders wegen eines schweren Bleis (ab ca. 80g) selbst. Dabei wird der Köder meist am Haar angeboten. Die Feedermontage hat den Vorteil, dass Futter über einen Zubringer (Futterkorb oder Futterspirale) direkt neben dem Köder platziert wird.
Karpfenangeln an der Wasseroberfläche findet im Sommer statt. Hier schwimmen die Karpfen bei heißem Wetter oft an der Wasseroberfläche, um Insekten und auch den Köder aufzunehmen. An der Wasseroberfläche wird Schwimmbrot angeboten und ist an heißen Sommertagen oft die einzige Möglichkeit einen Karpfen zu überlisten. Außer den hier kurz vorgestellten Karpfenmontagen gibt es natürlich noch viele weitere Montagen. Mit der Zeit entwickeln auch viele Angler eigene Montagen, die ebenfalls sehr fängig sind.
5. Wetter und Jahreszeiten zum Karpfenangeln
Der Karpfen hält keine Winterruhe im eigentlichen Sinne. Da die Wassertemperatur allerdings im Winter niedrig ist, wird der Karpfen sehr träge und zieht sich in die tieferen Regionen zurück. Um im Winter einen Karpfen zu fangen, muss der Köder wirklich nahe am Fisch angeboten werden. Allerdings nimmt der Karpfen in dieser Jahreszeit kaum Nahrung zu sich. Im Frühling lassen sich, wie bereits oben beschrieben, hungrige Setzkarpfen einfach fangen. In dieser Jahreszeit halten sich die Karpfen in flachen Gewässerzonen auf, wo sich das Wasser bereits erwärmt hat. Im Sommer und Herbst kann der Karpfen sehr gut gefangen werden, da der Fisch durch das Gewässer zieht, um viel Nahrung aufzunehmen. Besonders im Herbst frisst der Karpfen viel für den bevorstehenden Winter an.
[adrotate banner=“2″]Zum Wetter selbst (Regen, Sonnenschein und Wind) sind die Aussagen der Angler sehr unterschiedlich. Einige schwören auf Nebel in den Morgenstunden, andere sagen, dass bei Regen nicht viel geht. Nicht von Vorteil sind starke Temperaturumschwünge oder Windstille.
6. Karpfen Zubereitung
Der Karpfen kann auf verschiedene Arten lecker zubereitet werden. In der Pfanne angebraten oder grillt schmeckt der Karpfen sehr lecker. Aber auch zu Frikadellen verarbeitet ist der Karpfen ein Genuss für den Angler nach einem Angelansitz. Die Fischsuppe mit Karpfen wird auch häufig zubereitet. Es gibt eine Vielzahl von Karpfen-Rezepten.