Bereits bei der Buchung des Norwegen-Urlaubs war mir klar, dass ich meine Angelausrüstung erweitern muss. Neu dazugekommen ist ein wasser- und winddichter Schwimmanzug. Gekauft habe ich mir den Abu Garcia Schwimmanzug. Er soll mich nicht nur trocken und warm halten, sondern auch im Falle der Seenot helfen, falls ich über Bord gehe. In diesem Beitrag stelle ich zum einen den Schwimmanzug und zum anderen generell einen für mich perfekten Schwimmanzug für das Meeresangeln in Norwegen vor.
Contents
Tipp: 6 Top-Schwimmanzüge für unter 200 Euro
- Abu Garcia Schwimmanzug – ab 99 Euro (bei Amazon, Zesox)
- Team Norway II Floatinganzug ab 124 Euro (bei Amazon,
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- Behr Schwimmanzug ab 129,90 Euro (bei Amazon)
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1. Der optimale Schwimmanzug zum Meeresangeln
Ein Schwimmanzug ist wichtig. Warum? Aus meiner Sicht muss er gleich mehrere Dinge erfüllen. Zum einen ist er in Sachen Sicherheit wichtig. Wenn ich mit „normaler“ Kleidung (Jacke, Hose und Schuhen) über Bord gehe, wird es extrem schwierig im Wasser zu schwimmen, weil sich die Kleidung mit Wasser vollsaugt – da kann man noch so ein guter Schwimmer sein. Ein Schwimmanzug hat den Vorteil auftreibend zu wirken – auch wenn er eine Rettungsweste nicht ersetzt.
Außerdem muss der Schwimmanzug wasser- und winddicht sein. Für Oslo sagt zum Beispiel die Klimatabelle für den Monat Mai eine Temperatur zwischen 6 und 16 °C voraus. 6 °C auf dem Meer ist schon extrem. Daher muss der Schwimmanzug winddicht sein. Es macht einfach keinen Spaß zu Angeln, wenn man am frieren ist und sich darauf mehr konzentriert als auf die dicken Fische.
Genau so muss er wasserdicht sein. Auf dem Boot schwappt gerade bei rauer See immer wieder mal Wasser in’s Boot. Wenn man mit normaler Kleidung eine Ladung abbekommt, ist der Angeltag gelaufen – daher möchte ich auch bei Regen gut ausgerüstet sein. Wenn es um Meeresangeln geht, dann muss der Schwimmanzug noch etwas erfüllen: Ich muss mich darin gut bewegen können. Also sind Gewicht und Bewegungsfreiheit wichtig. Außerdem wären viele Taschen gut, um Angelzubehör darin zu verstauen und stehts am Körper zu haben.
In Sachen Sicherheit: Die Gefahren in kaltem Wasser sind groß. Bei einem Kälteschock droht Ohnmacht. Wenn es dazu nicht kommt, dann ist man nach etwa 5 Minuten schwimmunfähig. Also ist man dann später wegen der Unterkühlung ohnmächtig. Je nach Wassertemperatur tritt nach etwa 20 Minuten ein Herzstillstand ein. Daher soll der Schwimmanzug im Wasser auch (zumindest) etwas die Überlebenschancen erhöhen. Tatsächlich muss aber ein Schwimmanzug die internationale Norm ISO 15027 aufweisen und von einer authorisierten Organisation überprüft worden sein. Die meisten Floatinganzüge erfüllen dies nicht. Stattdessen wird oft von EN393 (50 N Auftrieb) geschrieben. Erforderlich sind aber 275 N Auftrieb, um mit Kleidung über Wasser zu bleiben und nicht zu ertrinken. Daher ist eine Schwimmweste außer dem Floatinganzug immer Pflicht an Bord!
Zu unterscheiden gibt es noch Floater, die ein- oder zweiteilig sind. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Bei meinem Abu Garcia Schwimmanzug handelt es um einen Zweiteiler – Mehr dazu weiter unten.
Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften eines Schwimmanzugs:
- wasserdicht
- winddicht
- auftreibend (darf aber nicht entgegen der Rettungsweste arbeiten)
- warm halten
Zuletzt spielt natürlich der Preis eine Rolle. Für mich sollten es nicht mehr als 150 Euro sein.
2. Vorstellung vom Abu Garcia Floatinganzug
Es gibt zahlreiche Hersteller von Floatinganzügen. Die Hersteller Abu, Team Daiwa, Sundridge, Imax und Fladen haben zahlreiche Modelle. Für welchen Schwimmanzug man sich entscheidet ist einem selbst überlassen. Ich habe den Abu Garcia gewählt. Es ist ein Zweiteiler in den Farben blau, schwarz und gelb.
Geliefert wird der Floatinganzug zusammen mit einem wasserdichten Beutel, so dass er darin platzsparend verstaut werden kann. Für den Transport ideal. Wie das dann aussieht, sieht man auf dem Foto oben ganz gut. Ausgepackt sieht der Schwimmanzug doch schon mal ganz nett aus. Was gleich ins Auge fällt: Die Kopfbedeckung und die Schultern sind farblich gelb deutlich auffälliger als der Rest. Außerdem gibt es reflektierende Folien. Wer in’s Wasser fällt, ist so auch bei schlechtem Wetter gut sichtbar. Füße und Oberkörper sind meist ja eh unter Wasser und damit nicht sichtbar.
Warum einen Zweiteiler?
Entschieden habe ich mich für einen Zweiteiler. Warum? Es gibt frei Gründe. Erstens lässt sich ein Zweiteiler schneller an- oder ausziehen. Gerade wenn man einige Kleidungsstücke darunter trägt wird es sonst zum Kraftakt. Zweitens kann man bei warmen Temperaturen auch mal die Jacke ausziehen. Drittens und auch nicht ganz unwichtig ist das Pinkeln an Bord. Bei einigen Einteilern muss der Overall halb ausgezogen werden, um zu pinkeln, andere Angler führen eine Flasche mit sich oder überlegen sich irgendwelche Schlauchkonstruktionen – das geht gar nicht. Der Einteiler schützt wahrscheinlich etwas besser vor Unterkühlung – letztendlich macht das aber meiner Meinung nach nicht viel aus, wenn der Zweiteiler gut „verschlossen“ wird.
Verarbeitung und Eigenschaften vom Abu Garcia Schwimmanzug
Was mir auch gleich aufgefallen ist: Der Floatinganzug ist gut verarbeitet. Im Inneren der Jacke steht, dass dieser 100% Wasserdicht ist. Vom Gefühl her wird er das auch einhalten – ich bin gespannt. Alle Säume sind gesteppt und verklebt. Außenhaut und Futter sind aus 100% Polyester. Die Polsterung ist aus Schaumstoff. Zu den Größenangabe ist zu sagen, dass diese bei mir exakt gepasst hat. Ich trage normal XL und habe mir den Abu Garcia Schwimmanzug auch in dieser Größe bestellt. Zur Hilfe habe ich nochmal diese Tabelle:
Größe | Länge | Gewicht | Auftrieb |
XS | 153-160 cm | 40-55 kg | 69N |
S | 160-167 cm | 55-70 kg | 72N |
M | 167-175 cm | 70-85 kg | 75,5N |
L | 175-183 cm | 85-100 kg | 75,6N |
XL | 198-190 cm | 90-105 kg | 80N |
XXL | 190-198 cm | 95-110 kg | 83N |
XXXL | 198-201 cm | 100-120 kg | 90N |
XXXXL | 198-201 cm | 100-125 kg | 102N |
Damit das hier nicht zu lang wird, stelle ich kurz die mir aufgefallen Eigenschaften des Abu Garcia Schwimmanzugs vor. Los geht’s am Hosenbein. Per Reißverschluss lässt sich dieses am unteren Ende vergrößern, um mit Stiefeln schnell einzusteigen.
Die Hose des Schwimmanzugs ist mit Hosenträgern ausgestattet. Ideal finde ich, dass ein Teil davon mit Gummibändern versehen ist. Beim Angeln geht man doch ab und zu in die Hocke und die Hose zwickt nicht nur im Schritt, sondern die Hosenträger sind auch auf voller Spannung. Durch die Gummibänder dehnen sich die Hosenträger und sind nicht gleich auf Spannung.
Die Jacke lässt sich von Innen und Außen fester zuziehen, so dass sie für fast jeden Bauumfang geeignet ist. Was auch positiv auffällt sind die zahlreichen Taschen in denen Angelzubehör und private Gegenstände Platz finden.
Über die Ärmel können bei normalen Jacken schnell Wind und Wasser den Weg nach Innen finden. Beim Abu Garcia Schwimmanzug schützt zum einen das Innenfutter, welches eng um den Arm anliegt. Außerdem lässt sich die Außenhülle noch mit Klettband fixieren. Keine Chance für Wind, Kälte und Wasser.
Was mir auf gut gefällt ist die Kapuze. Sie hat vorne, ähnlich wie bei einer Capi einen abstehenden Bereich, der das Gesicht vor Regen und Sonne schützt. Übrigens – ja, die Sonne ist nicht zu unterschätzen. Auch bei kühlen Temperaturen holt man sich auf dem Meer schnell einen Sonnenbrand beim Angeln.
Wie ich mit dem Floatinganzug von Abu Garcia aussehe, könnt ihr auf folgenden Fotos sehen. Einen Schönheitswettbewerb werde ich damit nicht gewinnen. :-)
3. Fazit zum Abu Garcia Schwimmanzug
Ein richtiges Fazit kann ich hier eigentlich noch nicht ziehen. Noch war der Floatinganzug nicht im Einsatz. So richtig auf die Probe kann ich ihn bei unserem Norwegen-Angelurlaub auf Hitra stellen. Dann wird sich zeigen, ob er bei Regen und schlechtem Wetter Stand hält. Um den Schwimmanzug richtig zu testen, müsste ich eigentlich auch über Bord gehen. Freiwillig verzichte ich gerne darauf – hoffe ihr habt dafür Verständnis. :) Zumindest laut Abu Garcia soll man mit dem Schwimmanzug im 5°C kalten Wasser ca. 60 Minuten, bei 5°C bis 10°C noch 90 Minuten und bei 10°C bis 15°C noch ca. 120 Minuten überleben. Voraussetzung ist, dass alle Klettbänder an Hals und Armen verschlossen sind.
[adrotate banner=“6″]Für einen ersten Test möchte ich den Schwimmanzug eigentlich beim Angeln an einem Gewässer hier vor Ort testen. Wenn er die aktuellen Temperaturen und den Schnee/Regen ab kann, sollte er schon mal den Temperaturen auf See im Mai keine Probleme bereiten. Als nächstes werde ich mir übrigens neue Thermostiefel besorgen. Dazu gibt es natürlich wieder einen Beitrag. Es lohnt sich also den Angeln-Newsletter (siehe oben rechts auf der Seite) zu abonnieren.
Hier schreibt Konstantin (der PetriAngler) aus Lehrte bei Hannover. Du findest mich auch auf Facebook, Google+ oder Twitter. Meine Angelausrüstung und Köder kaufe ich unter anderem bei diesem bekannten Shop. Wenn dir meine Beiträge gefallen, dann teile sie doch einfach auf Facebook oder Twitter. :-)
bin sehr gespannt auf den Nachtrag, wenn du den Anzug ausprobiert hast :)
Hallo Victor,
ausprobiert habe ich ihn zum Quappenangeln am Fluss. Hat warm gehalten ohne Frage. Allerdings habe ich es geschafft in der Autotür den Hosenträger einzuklemen und den Clip (Kunststoff) zu beschädigen. Ist schon wieder geklebt. :))